Reservierungsgebühr
Nun hat man endlich das Objekt seiner Begierde gefunden, doch bei der Besichtigung waren noch zwei andere Interessenten dabei. Oft braucht es aber noch etwas Zeit bis zum Notartermin, denn vorher muss z.B. die Finanzierung geklärt werden. Was tun? Einige Makler und Verkäufer arbeiten hier mit einer sogenannten „Reservierungsgebühr“. Gegen Zahlung von z.B. 5.000 Euro verpflichtet sich der Verkäufer das Objekt z.B. für 14 Tage nicht anderweitig zu verkaufen. Kauft der Interessent in dieser Zeit nicht oder gelingt es ihm in dieser Zeit nicht die Finanzierungszusage zu erhalten, erlischt die Reservierung und das Objekt kann an jemand anderen verkauft werden. Die 5.000€ sind verloren.
Ist eine Reservierungsgebühr rechtens?
Es kommt drauf an, wie hoch diese ist und an wen sie geht. Eine Reservierungsgebühr an den Makler dürfte in den meisten Fällen nicht rechtens sein. Denn er wird nur bei Erfolg, also Herbeiführen des gewünschten Vertrages, bezahlt (Maklerprovision). Eine Reservierungsgebühr an den Verkäufer hingegen ist rechtens, es sei denn, es wurde eine besondere Notlage ausgenutzt oder die Höhe ist exorbitant hoch gewesen, z.B. mehr als 10% einer üblichen Maklerprovision. Hierzu gibt es diverse Rechtsprechungen und Urteile. Einen wirklich guten Beitrag dazu finden Sie hier: https://kanzlei-fuer-privatrecht.de/ra-meier-greve/reservierungsgebuehr-bei-maklern-sind-in-der-regel-unzulaessig/
